Erkenntnisse aus Beratungstätigkeiten
So erfreulich ein offener Balkon bei warmem Wetter auch ist – bei weniger schöner Witterung verlässt man sich gerne auf die schützenden Eigenschaften einer Balkon- oder Sitzplatzverglasung. Was nützt schon ein Balkon, wenn der Wind um die Ohren pfeift oder die Möbel nass werden?
Im Unterschied zu den Trends im Fenster- und Fassadenbau kommen unisolierte Balkonverglasungen immer noch relativ klein und leicht daher. Dank der seitlichen Glas-Glas-Stösse behält der geliebte Balkon seine Offenheit und Transparenz, und die Glasfelder lassen sich jederzeit aus dem Sichtfeld schieben.
Wie bei jedem Bauteil ist auch hier wichtig, sorgfältig zu planen, den Bauherren gut zu beraten und so sämtliche Stolpersteine zu umgehen:
- Drehbare Gläser benötigen Platz. Es dürfen keine Kollisionen mit Lampen, Beschattungseinrichtungen etc. entstehen.
- Im geöffneten Zustand dürfen keine Steckdosen und Lichtschalter verdeckt werden.
- Bei einigen Systemen auf dem Markt liegen der Drehpunkt bzw. die Führung nicht ganz aussen am Rand der Scheibe; sie schwenken aus. Auch hier dürfen keine Kollisionen auf der Aussenseite entstehen.
- Sehr wichtig für die späteren Nutzer ist die Frage, wie die Verglasung aussen gereinigt werden soll.
- Die Entwässerung des Verglasungssystems muss gelöst und die bestehende Entwässerung des Balkons darf nicht behindert werden.
- Die Anlage soll montiert werden können. Eventuell ist eine Unterkonstruktion nötig. Je nach Untergrund sind allenfalls andere Befestigungsmittel einzuplanen.
- Unisolierte Balkon- oder Sitzplatzverglasungen sind nicht zu 100 % wind- und wetterdicht.
- Ob Balkonverglasungen eine Baubewilligung benötigen, lässt sich pauschal nicht beantworten; es kommt auf die jeweilige Behörde an und sollte vorgängig abgeklärt werden.
Bild: Haerry & Frey AG